© Florian Hensel

Unterwegs mit „Steinskiern“

Skitourentage Lechtaler Alpen

25.01.2025

Die Tourenausschreibung hatte die Erwartungen schon bei der Anmeldung gedämpft:  "Skitouren, wo Schnee liegt...". Auch zu Beginn dieser Saison war die Schneelage recht bescheiden, nach frühwinterlichem Schneefall vor Weihnachten gab es kaum Niederschläge, so dass die Stein- beziehungsweise Zweit-Ski für unser Ziel in den Lechtaler Alpen hervorgeholt wurden. 

Die sechs Teilnehmer - Jutta Florian, Christian, Horst, Yvonne und Egon - um Tourenführer Harald Löhnert versammelten sich zum zweiten Frühstück und einer ersten Lagebesprechung beim M-Preis in Bichlbach, Österreich. Als erstes Tourenziel war schnell das Galtjoch (2.109m) ausgemacht, eine kurze aber lohnende Tour. Zudem bot die Ehenbichler Alm, auch "Ehenbrecher Alm" genannt, auf der Abfahrt die Gelegenheit zur warmen Suppe auf sonniger Terrasse. Am Nachmittag bezogen wir unsere Zimmer in der Pension Waldhof in Stanzach. Zum Abendessen im benachbarten Restaurant Jambo waren wir dann nur noch zu fünft, Harald und Jutta erholten sich derweil in der Pension.

Am Folgetag war es zwar ausreichend kalt und der Lawinenlagebericht zeigte geringe Lawinengefahr. Die dürftige Schneelage schränkte die Tourenauswahl aber wiederum stark ein. Harald hatte die ganze Nacht über Karten gegrübelt und schließlich den "Muttekopf 2.774m" als attraktives Tagesziel erkundet. Vom Parkplatz weg konnten wir die Ski anschnallen und ein schönes bewaldetes Tal durchsteigen, das sich bald öffnete auf eine unberührte weiße Ebene, von der wir den weiteren nordseitigen Aufstieg gut ausmachen konnten. Am Gipfelhang wurde es dann zunehmend steiler und der Schnee härter. Bei unterschiedlich ausgeprägter Spitzkehrentechnik zog sich die Gruppe auseinander, so dass Harald schließlich kurz unter dem Gipfel zum Abfellen blies. Die Abfahrt gelang erstaunlich gut, fast ohne Steinkontakt. Sehr lecker und urtümlich war das Abendessen im Gasthof Kreuz in Namlos. 

 

Am 3. Tag unserer Tour brachen wir auf nach Gramais, um von dort ins Schafkar (2.311m) zu steigen. Wetter und Aussicht hatten sich leider etwas verschlechtert, so dass nach kurzer Gipfelrast schnell wieder angeschnallt wurde. Beim Abendessen saßen zu siebt zusammengerechnet gut 180 Jahre USC Mitgliedschaft am Tisch!

Für den Tag der Rückreise war Niederschlag mit Regen im Tal bis auf 1.100m angesagt und Lawinenwarnstufe 3 (Stufe 4 in oberen Lagen). Dennoch wollten wir den Versuch einer kurzen Tour wagen. Leider erwies sich die Bereifung des Autos unseres Sektions-Präsidenten als nicht ausreichend wintertauglich und Schneeketten hatten wir auch keine dabei. Also blieb uns nichts anderes übrig, als frühzeitig die Heimreise anzutreten. Bei ungebrochen guter Stimmung hatten wir im allseits bekannten M-Preis in Bichlbach die Gelegenheit, Harald für die gewohnt professionelle Organisation und Leitung zu danken. 

Egon Clesius