Tag 1: Anreise und Aufstieg zur Alten Magdeburger Hütte
Pünktlich um 12:00 Uhr starteten wir unseren Wochenendausflug am Treffpunkt Fürstenried West. Die Fahrt verlief reibungslos, begleitet von traditioneller Südtiroler Volksmusik und ohne Stau. So erreichten wir voller Vorfreude unseren Ausgangspunkt im Pflerschtal in Südtirol. Nachdem die Bergschuhe geschnürt und die Rucksäcke geschultert waren, machten wir uns auf den Weg zur Alten Magdeburger Hütte.
Der Weg führte uns zunächst sanft ansteigend auf dem gut markierten Pfad bis zur Furtalm. Die Landschaft wandelte sich allmählich von lichtem Wald zu saftigen Wiesen, während der Pfad zunehmend steiler wurde. Im offenen Gelände bot sich uns ein beeindruckender Blick auf den mächtigen Tribulaun. Jetzt ging es zügig in zahlreichen Serpentinen bergauf, sodass wir rasch an Höhe gewannen.
Nach etwa 2,5 Stunden erreichten wir die Hütte, wo wir den Abend bei einem gemütlichen Beisammensein, leckeren Südtiroler Spätzle und Vorfreude auf die bevorstehende Tour verbrachten.
Tag 2: Überschreitung der Feuersteine zur Schneespitze
Der zweite Tag begann mit einer Enttäuschung: Entgegen der Wetterprognosen hingen dichte Wolken über der Berggruppe. Unser ursprüngliches Ziel, die Überschreitung der Feuersteine zur Schneespitze, schien in Gefahr. Manfred, unser erfahrener Tourenführer, versicherte uns, dass wir trotzdem eine spannende Tour vor uns hätten.
Nach einem kräftigen Frühstück brachen wir auf. Der erste Abschnitt führte uns über den Normalweg zur Schneespitze, über einen markierten Rücken bis zum Abzweig in Richtung Magdeburger Scharte. Auf etwa 2.880 Metern querten wir unterhalb eines Felsrückens nach rechts zur südlichen Stubenscharte. Hier erwartete uns eine steile Passage aus Blankeis und Geröll, die wir jedoch sicher bewältigten.
Die Querung der Hoachwand zum Feuersteinferner war gut gesichert und mit Hilfe der Stahlseile problemlos zu meistern. Die Spaltensturzgefahr auf dem Feuersteinferner war gering. Doch als wir uns der Magdeburger Scharte näherten, verschlechterte sich das Wetter erneut. Dichte Wolken zogen auf, und es begann leicht zu regnen. Kurz vor der Scharte legten wir eine Pause ein, in der Hoffnung, dass sich das Wetter bessern würde. Doch es war uns nicht vergönnt: Ohne Sicht entschieden wir uns schweren Herzens, umzukehren. Manfred, stets um unsere Sicherheit bemüht, führte uns zurück bis zur Gabelung des Weges zur Schneespitze.
Hier gab er uns die Freiheit, eigenständig weiterzuziehen, während er selbst zur Hütte zurückkehrte. Wir Teilnehmerinnen und Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, die Schneespitze doch noch zu erklimmen, und legten ein Materialdepot für die Ausrüstung an, die wir nicht benötigten. Der Abstecher lohnte sich: Über alte Schneefelder und anschließend mit Hilfe von Stahlseilen und Leitern ging es problemlos den Nordost-Rücken hinauf zum Gipfelkreuz. Zwischenzeitlich klarte das Wetter auf, doch am Gipfel zog es wieder zu. Nach einem kurzen Verweilen machten wir uns schließlich auf den Rückweg zur Hütte, glücklich, doch noch einen 3000er an diesem Tag bestiegen zu haben.
Während des leckeren Abendessens und des gemütlichen Beisammenseins auf der Hütte kamen wir ins Gespräch mit einem anderen Hüttengast an unserem Tisch und erkundigten uns nach seinem Tagesziel. Er hatte den Höhenweg von der Tribulaun-Hütte über den Hohen Zahn und die Weißwandspitze bis zur Alten Magdeburger Hütte zurückgelegt. Diese Gipfelziele nahmen wir als Idee für den nächsten Tag auf, vorausgesetzt, das Wetter würde mitspielen.