© Anna Fröhlich

Selbtstrettung im Treppenhaus

Skihochtourenkurs im Montafon

05.04.2024

Los ging es am Sa 6.4. nach Partenen im Montafon. Von dort mit der Vermuntbahn und Taxi auf die Bieler Höhe. Bei bestem Wetter, aber sehr warmen Temperaturen haben wir die Skier aufgeschnallt und sind in Richtung Wiesbadener Hütte gestartet … durch die warmen Temperaturen mussten wir ein paar kleinere Bäche überqueren, entlohnt wurden wir aber mit einem herrlichen Blick auf Piz Buin und das Silvrettahorn. Auf der Hütte angekommen, hieß es aber nicht im Liegestuhl die Sonne genießen … nein, Kursprogramm! Immerhin wurde der Kurs um einen Tag verkürzt … also ab, lose Rolle üben und nicht zu vergessen, die vielen Knoten …

Am nächsten Tag ging es dann ab auf den Gletscher und ab in die Gletscherspalte … und hoffen, dass die Kurskameraden am Tag vorher gut aufgepasst haben! Als dann jeder aus der Spalte gerettet war, stand Abfahren am Seil auf dem Programm … Also in den Pflug und Kurve für Kurve, nicht zu schnell und nicht zu langsam … gar nicht so einfach! Auf jeden Fall richtig und wichtig zu üben … Zurück auf der Hütte, gleich der nächste Programmpunkt – im Treppenhaus die Selbstrettung üben – mit Prusik und Umbau auf Gardaklemme … so dass es auch am nächsten Tag in der Spalte klappt! Damit das Gipfelglück nicht ganz ausblieb, ging es vormittags noch auf die Hintere Jamtalspitze … Zurück an der Spalte (oder dem Spielplatz, wie es Tourenführer Manfred nennt) durfte sich nochmal jeder an der Selbstrettung versuchen … mit zusätzlicher Gemeinheit: Bremsknoten! Hui … aber zum Glück wusste jeder was zu tun ist … auch wenn die Schneewächte am Spaltenrand für manchen doch fieser war, als gedacht! Um den lehrreichen Tag noch mit einer weiteren Einheit zu beenden, wurde auf der Hütte noch das Abseilen am Fahnenmast geübt. Letzter Tag und wir starteten zurück zur Bieler Höhe über das Bieltal … Auf dem Weg zum Ochsenkopf, war plötzlich die Ansage der Tourenleitern: „Stellt euch vor, der Wind weht mit 130 km/h und die Hütte ist meilenweit weg! Was tun?“ Also Schneehöhle graben. Zeitvorgabe waren 30min. Nachdem die Schaufeln aus den vollgepackten Rucksäcken gekramt waren, ging es schon los … Erst ein Loch und dann die Höhle. Nach etwas mehr als 30min waren drei Schutzhöhlen gegraben … Für den Gipfel war nun leider keine Zeit mehr – dafür alle Teilnehmer gerüstet für den Ernstfall. Nun also ran an die Abfahrt. Bald war auch die Bieler Höhe erreicht. Nach einem Kaffee ging es dann auch schon zurück zur Seilbahn und bald darauf weiter nach München zurück!

Insgesamt vier sehr lehrreiche Tage mit sehr viel Inhalt! Vielen Dank an Tourenführer Manfred und Harald, die den Kurs wunderbar geleitet haben und trotz der Verkürzung um einen Tag alles an Kursprogramm super unterbekommen haben! Sodass nun alle 11 Teilnehmer bestens gerüstet sind, wenn es wieder auf die nächste Skihochtour geht und vielleicht dann der Piz Buin auf dem Programm steht!

 

Anna Fröhlich