© Noah Sulzer

Routen mit Meerblick

Klettertouren in Sizilien

30.11.2023

Das Abenteuer beginnt mit der Abfahrt in München: 32 Stunden Zug, Fähre und Auto liegen vor uns. Die Flucht aus dem beginnenden Schneechaos in Bayern verläuft wie am Schnürchen - zumindest für die ersten 30 Minuten. Dann ertönt die Durchsage, dass unser Zug, anstatt in Bologna, bereits in Innsbruck enden wird. Die italienische Bahn hat einen Streik ausgerufen.

Die Gruppe bleibt gefasst und versüßt sich die Fahrt. Dank kompetenter Planung, Resilienz und etwas Glück erreichen wir noch den letzten Nachtzug von Bologna nach Palermo. Wir haben einen ganzen Schlafwagen für uns, und so lassen sich die nächsten 17 Stunden Fahrt, entspannt aushalten. Ausschlafen, Kaffee und italienisches Panorama bestimmen die ersten Stunden des neuen Tages. Nach Yoga im Gang, wird der Zug auf eine Fähre gefahren und wir setzen auf Sizilien über.

Von dort geht es nochmals vier Stunden im gleichen Zug nach Palermo. Die Gruppe ist tiefenentspannt und so beginnen wir die letzte Etappe: zwei Stunden Autotransfer zu unserer Unterkunft. Diese ist groß, mit schöner Veranda und einer Einfahrt für Yoga oder eine Runde Sicherheitsflunkiball.  

Am ersten Klettertag gibt es ein Sicherungsupdate, dann geht es an den Fels.  Die Felsen sind 40 bis 60 Minuten Fußmarsch entfernt, dies tut der Stimmung jedoch keinen Abbruch.  Einmal angekommen geben Máté und Alex allen gerne Input zum Klettern, Sichern oder was sonst so auf den Herzen liegt.  

Am dritten Tag teilt Máté die Gruppe in Teams auf. Jedes Team kann an einem Projekt unbekannten Grades herumtüfteln. Am Ende des Tages wird der Grad bekanntgegeben und es werden bereits einige Sender-Däumchen verteilt.

Das Wetter ist allgemein durchwachsen, doch meist trocken. Der einzig wirkliche Regentag fällt auf unseren Ruhetag. Abends wird für alle gekocht, die Gruppe organsiert dabei alles selbst, was auch meist gut funktioniert. Danach ist Zeit für Spiele und Gesang.  

Wie immer geht die Zeit zu schnell vorbei und schon sind wir am letzten Klettertag angelangt. Es erwartet uns eine steile hohe Wand mit schönen Routen am Meer und noch mal der Möglichkeit für erstklassiges Falltraining, Kaffee und Panettone.

Die Heimfahrt gestaltet sich als ebenfalls entspannt, dieses Mal ohne Ausfälle, und so sind wir gegen Nachmittag am nächsten Tag wieder am Münchner Hauptbahnhof.

Vielen Dank an Máté und Alex für die gesamte Planung und an die Gruppe für diesen Klettertrip.  

Noah Sulzer