© Hermann Göb

Neuschnee, Gipfel und Traumabfahrten

Skitouren im Navis-Tal

11.02.2024

Die Ausschreibung

„Faschings-Skitouren von/bei Navis; mögliche Ziele: Naviser und Pfoner Kreuzjöchl, Grünbergspitze, Schafseitenspitze; Kondition für bis zu 1400 Hm im Aufstieg und Abfahrt auch bei weniger günstigen Verhältnissen…“

Das Wetter

Wir fuhren bei strömendem Regen in München ab – deswegen war die Stimmung schon ein wenig gedrückt. Am Zielort verwandelten sich zur Freude aller die Niederschläge rechtzeitig ab dem Parkplatz in Schnee. An diesem Tag 1 erfolgten der Aufstieg und die Abfahrt noch begleitet von Schneefällen in nebliger Umgebung. Für die Tage 2, 3 und 4 hatte Anke schönes Wetter bestellt; besonders an Tag 3 hatten wir bombastisches Wetter mit Sonnenschein und Super-Sicht!

Die Gipfel

Tag 1: Aufstieg vom Parkplatz auf einen Gipfel mit Kreuz; dieser hatte leider in den meisten Karten keinen Namen, so dass er für uns einfach nur „der Gipfel mit dem Blick auf das im Nebel verhüllte Naviser Kreuzjöchl“ war.

Tag 2: an vor Zeiten abgegangenen Gleitschneelawinen vorbei in einsamer Landschaft zur Grafmartspitze (2720 m).

Tag 3: über traumhafte Nordhänge, die erste Spur des Tages legend bis zum Naviser Kreuzjöchl (2536 m) und über nochmals traumhafte Nordhänge wieder zurück zum Quartier.

Tag 4: zum Pfoner Kreuzjöchl (2640 m), ein Ziel, das auch bei ungünstigen Schneeverhältnissen lohnend war und anschließende Traumabfahrten bot.

Die Protagonisten

Fabian war mit seiner überbordenden Energie nicht aufzuhalten, spurte deshalb des Öfteren und führte Schneeblocktests durch – zur Freude der anderen Teilnehmer*innen, die auf diese Weise energiesparender durch den Tag kamen.

Vroni war eine optimale Begleiterin und jeden Tag guter Laune. Mit ihr hätte man „Pferde stehlen“ können, wenn es dort oben welche gegeben hätte.

Hermann freute sich zu Beginn der Skitourentage auf eigene Abfahrtsspuren, erkannte aber schnell, dass es für Helm und Material schonender war, sich an Ankes Spuren zu orientieren.

Jessica wollte auf jeden Fall auf Nummer sicher gehen. Sie war unser Backup bei der Tourenplanung und unterstützte die Gruppe durch ihre sorgfältige Planung parallel zur Leiterin Anke.

„Der Chef“ des Gasthofs verbrachte jeden Abend mit uns im Speisesaal und wusste interessante Details aus dem Leben des Tals zu berichten. Bei den wichtigen Dingen verwies er oft darauf, dass dies die „Chefin“ ausgemacht habe, man also mit ihr sprechen müsse.

Was uns nun zur „Chefin“ führt, die ihrem Namen alle Ehre machte. 
Anke war – die Leiterin! Mit einem Satz: Sie sorgte dafür, dass wir einmalige Tage im Navis-Tal erlebten!

Das Versprechen

„Aufstiege bis zu 1400 Hm…“

Tag 1: zweimal 750 Hm = 1500 Hm - Tag 2: 1400 Hm - Tag 3: 1500 Hm - Tag 4: 1200 Hm

Resümee: In den Spitzen herausfordernder als angegeben, im Durchschnitt gerade so unter der Höchstmarke geblieben – Anke, du hast uns ganz schön gefordert!

Was nicht in der Ausschreibung stand

- eine Wiederholung in vielen Aspekten der Lawinenkunde mitsamt Schneeblocktest und Einzelhangentscheidungen;

- eine souveräne, fürsorgliche Führung, bei der alle auf ihre Kosten kamen und auch herausforderndere (natürlich immer ungefährliche) Sachen ausprobieren durften

Fazit: Vielen Dank, Anke, für diese schönen Tage mit dir im Navis-Tal!

Hermann Göb