Am zweiten Tag stand die Ausbildung im Eis im Vordergrund. Nach kurzem Zustieg auf den Taschachferner übten wir das Gehen mit Steigeisen. „Hier hoch, hier rüber, so und nicht so …“, erklärte Manfred. Nach kurzer Zeit folgte aus einer einzelnen Übung ein Sammelsurium aus Aufstiegen, Querungen und Abstiegen und alle waren begeistert wie gut die Steigeisen uns hielten. Um im Zweifelsfall im steilen Gelände auch wieder herunterzukommen, wurde mit einem Eissanduhrfädler, einem häkelnadel-ähnlichen Teil, wild in Eislöchern herumgestochert, die zuvor mit einer Eisschraube gebohrt worden waren, um damit eine Eissanduhr einzurichten. Natürlich durfte sich jeder mal daran abseilen, um die Haltekraft zu testen. Erfolgreich: alles hielt!
Und jetzt sollte auch endlich das Steileisgerät zum Einsatz kommen. Manfred richtete an einem steilen „Eisübungswandl“ einige Toprope-Stationen ein und zeigt uns den Umgang mit Steileisgerät und Frontalzacken. Stück für Stück übten wir den Umgang damit und steigerten uns vom Nachstieg, zum Vorstieg mit Zwischensicherung, bis hin zum Standplatzbau inklusive Überschlag-Technik der Seilschaft. Die Kraft, mit der unsere Steileisgeräte im Eis hielten und die Anweisungen von Manfred gaben uns dabei das nötige Vertrauen in die Ausrüstung und unser eigenes Können. Sichtlich erfreut über unsere Fortschritte erzählte uns Manfred am Abend dann den Plan für den nächsten Tag. Die Tatsache, dass in dem Plan Wörter und Sätze wie „Gruselgrat“, „Abenteuer“ und „Ich kann nichts versprechen …“, vorkamen, waren Anlass genug, dass alle ganz aufgeregt ihre Rucksäcke bereits am Vorabend packten und wir uns früh zum Frühstück verabredeten. Und so ging es los ins Abenteuer.