© Adrian Keil

Episches Wochenende

Hochtour auf den Wilden Freiger

08.02.2024

Am Treffpunkt pünktlich um zwölf Uhr,

Doch einer fehlt, wo bleibt er nur?

Auch nach Warten nicht in Sicht,

So machen wir uns eben zu fünft auf, der Manfred spricht.

 

Im Stubaital angekommen laufen wir los,

Der Aufstieg zur Hütte, zwei Stunden bloß.

Das Essen ist lecker, die Portionen sind mächtig,

Bald schlummern wir tief, ach ist das prächtig.

 

 Doch früh am Morgen, die Sicht nicht klar,

Nur graue Suppe, wie sie vorher nie war.

Noch eine Stunde schlummern wir ein,

Frühstücken und warten auf Sonnenschein.

 

 Um zehn Uhr dann, der Himmel wird klar,

Für den Wilden Freiger ist es zu spät, das ist wahr.

Das Gamsspitzl unser neues Ziel,

Durch malerische Landschaften, dass es uns allen gefiel.

 

Der Weg wird felsig, das Gelände verblockt,

Doch davon ist hier keiner geschockt.

Die Knie geschont, durch Rutschen im Schnee,

Danach ein Bad im Grünausee.

An der Hütte duschen für einen Euro nur,

Das Wetter für morgen verspricht eine erfolgreiche Tour.

Am nächsten Tag, die Sicht so fein,

Geht’s zügig zum Gletscher, so soll es sein.

 

Steigeisen und Gurte an, doch das Seil bleibt im Sack,

Die Karabiner klimpern im Takt.

Die Spalten sichtbar und nie steil,

Da brauchen wir wahrlich auf Eis kein Seil.

 

Nach einer Stunde die Lübecker Scharte erreichen,

Das Steigeisen im Felsen dem Helm muss weichen.

Am Grat geht’s weiter, das Ziel im Blick,

Die Ausgesetztheit macht den Kick.

 

 Halb eins am Gipfel, Aussicht klar,

Gletscher und Berge ringsum so wunderbar.

Statt Leo-Schöpf-Route wird der Normalweg gewählt,

Die Muskeln sind nun nicht mehr gestählt.

 

Der Abstieg zieht sich lang dahin,

Die Hütte winkt nach neun Stunden, welch ein Gewinn. 

Durch Kuchen nochmal Kraft getankt,

Gepäck mit Materialseilbahn, das Knie das dankt.

 

Am Parkplatz angekommen, die Mühen vorbei,

Raus aus den Bergstiefeln, die Füße sind frei.

Eines ist sicher, die Tour war grandios,

Jetzt sind wir müde, doch die Erinnerung famos!                              

 

Adrian Keil