© Elisabeth Groß

Dringend Gesucht: Schnee fürs Not-Biwak

Aufbaukurs Skihochtouren um die Wiesbadener Hütte

08.03.2025

Bei sonnigem Wetter fuhren wir samstags nach Partenen. Nach einer Gondelfahrt mit der Vermuntbahn und einer abenteuerlichen Fahrt mit dem Tunnelbus kamen wir am Silvrettastausee an. Bei Aufstieg zur Wiesbadener Hütte hatten wir den Piz Buin immer im Blick. Leider lag sehr wenig Schnee, was wir in den kommenden Tagen noch zu spüren bekamen.

Die Zimmer der Hütte waren geräumig, allerdings befand sich unser Tisch fürs Abendessen in der "kalten Stube". Unser Training begannen wir mit Trockenübungen der losen Rolle im Gang, als Fixpunkt diente eine Holzbank.

Am nächsten Tag stiegen wir zur oberen Ochsenscharte auf, um an einem Kolk das Gelernte umzusetzen. Zurück auf der Hütte und erholt durch einen Mittagsschlaf übten wir die Selbstrettung im Treppenhaus - mit kreativer Überwindung des Bremsknotens.

Am Montag fanden wir aus Schneemangel an der grünen Kuppe keine geeignete Stelle zum Üben. Am Nachmittag planten wir den Gipfelaufstieg für den nächsten Tag. Motiviert begaben wir uns dann am Dienstag Richtung Hintere Jamtalspitze in abwechslungsreiches Gelände. Als jedoch selbst nach längerer Pause das Ziel nicht aus den Wolken hervorkam, entschieden wir uns zum Abbruch und übten am bekannten Kolk die Selbstrettung sowie Mannschaftszug. Um ein Not-Biwak graben zu können, fuhren wir in eingewehte Mulden, um dort den erforderlichen, zwei Meter tiefen Schnee zu finden. Am letzten Tag gelang uns mit 1100 Höhenmetern der längste Aufstieg  auf die Rauhkopfscharte. Bei einem Kaffee mit Blick auf den Silvrettastausee ließen wir die Tage ausklingen.

Ein großes Dankeschön an Manfred Dorsch für seine geduldige Art, die Knoten und das "Handwerkszeug" für Skihochtouren zu erklären. Es waren sehr gesellige Abende mit Spielen und alkoholfreiem Weißbier - welch Luxusgut! Vielleicht trifft man sich auf der nächsten Hütte mit etwas "Feenstaub". 

Elisabeth Groß