Johannes von Kirschbaum
Irgendjemand hat mal gesagt, „Berge machen süchtig“.
Die letzten 150 Höhenmeter liegen hinter uns. Unnötige Höhenmeter, hätten wir doch noch einmal auf die Karte gesehen und die Moräne parallel, anstatt direkt genommen. Dann ist unser lang ersehntes Ziel endlich zum Greifen nahe. Aber ist der Winterraum auch wirklich offen und ist noch genügend Holz da? Die untertags Mantra artig wiederkehrenden Wünsche werden endlich Wirklichkeit; das Essen dampft, der Rotwein taut langsam auf und unsere Körper erfreuen sich an der Wärme des bollernden Küchenofens.
Für mich sind es diese einfachen Momente, die das Bergsteigen und speziell Skidurchquerungen zu einmaligen Erlebnissen machen. Erlebnisse wie die Teilnahme an der Patrouille des Glaciers; mit Ski von Zermatt bis nach Verbier an einem Stück. Nicht der Zeit wegen, aber wenn jemand leidenschaftlich joggt, dann würde er sicher auch gerne einmal den „New York Marathon“ mitlaufen wollen.
Für mich sind es Bilder, die einem ein Leben lang in Erinnerung bleiben: Der Blick vom Chapaev, dem Vorgipfel des Khan Tengri in die unendliche Weite des Gletscherbeckens im zentralen Tien Shan in Kyrgystan. Oder das Lichtermeer von La Paz, der Hauptstadt von Bolivien, bei Nacht von oben zu sehen, vom Basecamp des Illimani aus.
Augenblicke wie dieser, als ein guter Freund mich bei Kaiserwetter am Gipfel der Wildspitze umarmt und mir voller Freude mitteilt, dass er soeben den höchsten Gipfel in seinem Leben bestiegen hat und den ganzen Tag dachte, er kommt da nie hoch.
Das ist es was mich verbindet mit den Bergen und was ich gerne mit euch durch den USC teilen möchte. Egal, ob auf der Suche nach dem feinen Bavarian Powder, den noch keiner gefunden hat, mit einem Russen in der Hand auf einer sonnigen Hüttenterrasse oder mit Steigeisen auf einem Grat in den Westalpen.
Berg Heil!